Was bedeutet soziale Isolation?
Soziale Isolation betrifft viele Menschen – oft schleichend und unbemerkt. Was als gelegentlicher
Rückzug beginnt und zu wenig sozialen Kontakten führt, kann sich zu einem dauerhaften Zustand
entwickeln. Plötzlich sind Kontakte zu Freunden und Familie selten geworden, und die Tage fühlen sich
leer an. Besonders Menschen mit psychischen Erkrankungen wie einer Depression oder Angststörung,
aber auch Alleinerziehende oder Menschen mit Behinderungen sind betroffen. Ein sozialer Rückzug
kann vielfältige Ursachen haben: gesundheitliche Einschränkungen, Schicksalsschläge, finanzielle Sorgen oder mangelndes Selbstvertrauen können dazu beitragen, dass Betroffene sich immer weiter
zurückziehen.
Soziale Isolation ist mehr als nur gelegentliche Einsamkeit – sie kann das gesamte Leben eines
Menschen stark beeinträchtigen. Betroffene ziehen sich aus Angst vor negativen Erfahrungen oder aus
Scham über ihre Situation immer weiter zurück. Sie meiden soziale Kontakte, selbst zu engen
Freunden und Familienmitgliedern, und verlieren zunehmend das Gefühl der Zugehörigkeit.
Für die soziale Isolation sind unter anderem die Folgenden typische Symptome:
- Ein stark reduzierter oder vollständig fehlender sozialer Austausch
- Schwierigkeiten, Gespräche zu beginnen oder aufrechtzuerhalten
- Angst vor Bewertungen oder Ablehnung durch andere
- Rückzug in die eigenen vier Wände, oft über lange Zeiträume hinweg
- Gefühle von Hoffnungslosigkeit, Einsamkeit oder sozialer Unzulänglichkeit
Welche Auswirkungen hat soziale Isolation auf Körper und Seele? Was macht Einsamkeit mit der Psyche?
Wer sich über längere Zeit sozial isoliert, leidet nicht nur emotional, sondern auch körperlich. Studien
zeigen, dass soziale Einsamkeit die Produktion von Stresshormonen ankurbelt und das Risiko für
Erkrankungen wie Depressionen, Herz-Kreislauf-Probleme oder Immunschwäche erhöht. Oft entsteht
ein Teufelskreis: Wer einsam ist, verliert zunehmend die Energie, sich wieder in soziale Strukturen
einzufügen – und die Isolation verstärkt sich weiter. Betroffene berichten von Antriebslosigkeit,
Traurigkeit und dem Gefühl, nicht gebraucht zu werden. Eine Folge kann die soziale Phobie sein.
Wege aus der sozialen Isolation
Der erste Schritt aus der sozialen Isolation fällt oft schwer, doch es gibt Wege, die Einsamkeit zu
überwinden. Kleine Schritte sind dabei entscheidend: Ein Spaziergang in einem belebten Park, ein
Gespräch mit einem Nachbarn oder die bewusste Entscheidung, eine alte Freundschaft wieder
aufleben zu lassen, können ein Anfang sein. Ebenso hilfreich kann es sein, professionelle
Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Ambulant Betreutes Wohnen als Unterstützungsmöglichkeit
Ambulant Betreutes Wohnen bietet eine individuell abgestimmte sozialpädagogische sowie
sozialpsychiatrische Betreuung, die Menschen mit psychischen Erkrankungen dabei hilft, ihre soziale
Isolation zu überwinden und wieder aktiv am Leben teilzunehmen. Dabei setzen wir auf verschiedene
Methoden und Maßnahmen, um den Betroffenen eine nachhaltige Unterstützung zu bieten.
Unsere Fachkräfte unterstützen mit:
- Psychosozialen Einzelgesprächen, in denen Sorgen und Ängste reflektiert und Bewältigungsstrategien entwickelt werden.
- Psychoedukativen Beratungen, die helfen, die eigenen Herausforderungen besser zu verstehen und mit ihnen umzugehen.
- Unterstützung bei der Auseinandersetzung mit der Erkrankung, um Akzeptanz und Selbstvertrauen zu stärken.
- Krisenintervention, um in schwierigen Situationen handlungsfähig zu bleiben und Rückfälle zu vermeiden.
- Hilfe zur Selbsthilfe, damit Betroffene langfristig eigenständig Lösungen für Probleme finden können.
Zusätzlich unterstützt ABW Ostler auch bei alltäglichen Aufgaben, um den Schritt zurück in ein
selbstbestimmtes Leben zu erleichtern.
Dazu zählen:
- Begleitung bei Behördengängen oder Arztbesuchen
- Unterstützung bei der Wohnungssuche und Haushaltsführung
- Strukturierung des Tagesablaufs und Freizeitgestaltung
- Förderung sozialer Kontakte und gesellschaftlicher Teilhabe
Wir begleiten Sie auf dem Weg in die soziale Rehabilitation. Für Betreutes Wohnen werden die Kosten
in der Regel vom überörtlichen Sozialhilfeträger übernommen, wenn alle Voraussetzungen erfüllt
werden und Sie diese aus eigener finanzieller Kraft nicht tragen können.
Mehr erfahren? Kontaktieren Sie uns – wir sind für Sie da!