Ambulante vs. stationäre psychische Betreuung: Wo liegen die größten Unterschiede und jeweiligen Vorteile/Nachteile?

Betroffene mit einer psychischen Erkrankung stehen oft vor der Entscheidung ambulante vs. stationäre psychische Betreuung. Beide Optionen bieten Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt. Dabei geht es nicht nur um medizinische Versorgung, sondern auch um das Streben nach einem Leben in Würde und Selbstbestimmung. Insbesondere Ambulant Betreutes Wohnen – ob durch ambulante Wohnformen oder alleinstehend mit professioneller Unterstützung im eigenen Zuhause – gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung. Denn es legt den Fokus darauf, den Betroffenen ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben zu ermöglichen. Dabei kommt es unter anderem auf die psychosoziale Beratung und die Förderung der Selbsthilfe an. 

Ambulant Betreutes Wohnen: Vor- und Nachteile

Ambulant betreutes Wohnen richtet sich an Menschen mit psychischen Erkrankungen, die in ihrer vertrauten Umgebung leben möchten, aber dennoch professionelle Unterstützung benötigen. Der größte Vorteil dieser Eingliederungshilfe liegt darin, dass die Betroffenen in ihrem eigenen Zuhause bleiben können. Dadurch wird ihre Selbstständigkeit und Autonomie gefördert, was für die langfristige Genesung entscheidend sein kann. Zudem ermöglicht die sozialpädagogische und sozialpsychiatrische Betreuung den Betroffenen, auch in krisenhaften Situationen auf Maßnahmen zur Selbsthilfe zurückzugreifen, da sie sich in ihrer vertrauten Umgebung befinden und leichter auf vorhandene Ressourcen zugreifen können.

Im Vergleich mit stationären Einrichtungen ist auch einer der Vorteile, dass Ambulant Betreutes Wohnen die Individualität des Einzelnen in der Betreuung mehr ins Zentrum stellen kann. Das heißt, dass die Unterstützung auf die Bedürfnisse und Wünsche des Einzelnen zugeschnitten wird, was eine maßgeschneiderte Betreuung ermöglicht. Die Betroffenen haben mehr Mitspracherecht bei der Gestaltung ihres Betreuungsplans und können ihre Fortschritte aktiv mitgestalten. Dadurch wird ihr Selbstwertgefühl gestärkt und sie fühlen sich mehr in ihren Genesungsprozess eingebunden.

Die Herausforderungen stationärer Einrichtungen

Im Gegensatz dazu sind stationäre Einrichtungen oft mit gewissen Einschränkungen verbunden. Obwohl sie eine intensive Betreuung bieten können, fühlen sich viele Betroffene in solchen Umgebungen eingeschränkt und fremdbestimmt. Der Verlust der gewohnten Umgebung und der geringe Kontakt zu Familie und Freunden kann zusätzlichen Stress verursachen und den Genesungsprozess beeinträchtigen.

Ein weiterer Nachteil stationärer Einrichtungen liegt in ihrer weniger flexiblen Struktur. Die Behandlung erfolgt nach einem festen Zeitplan und die Betroffenen haben weniger Möglichkeiten, ihren Alltag selbst zu gestalten. Dies kann zu Frustration und Unzufriedenheit führen, was sich negativ auf den Behandlungserfolg auswirken kann.

Ambulant Betreutes Wohnen als Weg zur Selbstbestimmung

ABW Ostler fokussiert sich auf die Förderung der Selbstbestimmung, der Eigenverantwortung, des Empowerments, der Selbsthilfe und der persönlichen Entwicklung. Neben der sozialpsychiatrischen Betreuung, bestehend aus psychosozialen Einzelgesprächen, psychoedukativen Beratungen im Umgang mit der psychischen Erkrankung sowie der Unterstützung bei der Auseinandersetzung mit der Erkrankung setzen wir unter anderem auch auf Unterstützung bei kognitiver Verhaltenstherapie. Gleichzeitig bieten wir Ihnen kompetente Begleitung im Alltag, wo Sie nötig bzw. erwünscht ist. 

Stellt sich die Frage, „Ambulante Betreuung respektive Ambulant Betreutes Wohnen vs. stationäre psychische Betreuung für Menschen mit psychischen Erkrankungen?“, beraten wir Sie gerne persönlich im Hinblick auf Ihre Möglichkeiten und Vorteile durch Betreutes Wohnen. 

FAQ – Was sind die häufigsten Fragen zum Thema „Ambulante vs. stationäre psychische Betreuung“?

Was ist besser: ambulante oder stationäre Betreuung?

Die Frage nach der besseren Form der Betreuung hängt von den individuellen Bedürfnissen und Umständen ab. Ambulante Betreuung eignet sich besonders für Menschen, die in ihrer gewohnten Umgebung bleiben möchten und gleichzeitig professionelle Unterstützung benötigen. Sie fördert die Selbstständigkeit und ermöglicht es den Betroffenen, in ihrem eigenen Tempo zu genesen. Stationäre Betreuung hingegen bietet intensive Versorgung, was insbesondere bei akuten Krisen oder schwerwiegenden Erkrankungen erforderlich sein kann.

Für wen ist ambulante Betreuung oder Ambulant Betreutes Wohnen geeignet?

Ambulant Betreutes Wohnen ist ideal für Menschen mit psychischen Erkrankungen, die in ihrer eigenen Umgebung leben möchten, aber dennoch Unterstützung benötigen. Dies kann Personen umfassen, die unter Angststörungen, Depressionen, bipolaren Störungen oder anderen psychischen Erkrankungen leiden. Ambulante Betreuung ermöglicht es ihnen, ein eigenständiges Leben zu führen und gleichzeitig Zugang zu professioneller Hilfe zu haben. Grundvoraussetzungen für Ambulant Betreutes Wohnen sind: 

  • die Vollendung des 21. Lebensjahres
  • eine diagnostizierte wesentliche psychische Erkrankung oder geistige/körperliche Behinderung 
  • eigene Wohnung/eigenes Haus.

Für wen ist stationäre Betreuung geeignet?

Stationäre Betreuung ist in erster Linie für Menschen geeignet, die intensive Versorgung benötigen, die zu Hause nicht gewährleistet werden kann. Dies kann bei akuten psychischen Krisen, schweren Erkrankungen oder einem hohen Risiko für Selbst- oder Fremdgefährdung der Fall sein. Stationäre Einrichtungen bieten rund um die Uhr eine Betreuung und medizinische Versorgung, um die Sicherheit und Stabilität der Betroffenen zu gewährleisten.

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